Es ist soweit… Dezember! Weihnachten steht vor der Tür und endlich darf wieder mit der Weihnachtsbäckerei begonnen werden. Der Ofen wirkt nun wohlig warm während er sich aufheizt und gierig darauf wartet endlich seinen Dienst zu tun. Zimt, Ingwer und Vanille erfüllen die gesamte Wohnung mit ihrem unwiderstehlichen Duft und man kann nicht anders als in Weihnachtsstimmung zu verfallen. Da darf es ruhig auch zum siebenten Mal „Last Christmas“ im Radio dröhnen, denn wenn die ersten Schneeflocken fallen und alle Geräusche der Stadt etwas dämpfen und man eine heiße Tasse Kakao in Händen hält, dann fehlen wirklich nur noch die perfekten selbstgebackenen Weihnachtskekse zur Vollendung der Glückseligkeit und das sind bei uns Oma’s Vanillekipferl nach altem Familienrezept.
Ich kann mich an kein Weihnachtsfest erinnern ohne die selbstgemachten Vanillekipferl meiner Oma, die so saftig und mürb sind, dass sie einem förmlich auf der Zunge zergehen. Die gehören einfach dazu, so wie der Baum und die Lichter und der Punsch und ja, auch die Geschenke.
Oder sollen es doch lieber Vanille-Kokos-Kugeln oder Lebkuchen oder Butterbrote oder 3-Zutaten-Schoko-Cornflakes-Kekse oder Kokosbusserl sein?
Lasst das Backen beginnen!
Für den Teig (ergibt 800g Vanillekipferl) benötigt ihr:
- 28dkg (=280g) glattes Mehl
- 10dkg (=100g) geriebene Walnüsse (KEINE Haselnüsse, Mandeln)
- 10dkg (=100g) Staubzucker
- 1Pkg Vanillezucker
- 21dkg (=210g) Butter/Margarine (Thea), kalt
- Prise Salz
- 2 Dotter
Alle die diese Zutatenliste ein weing sonderbar finden, müssen wissen, dass es nunmal ein altes Familienrezept ist und meine Oma und Uroma immer alles in Deka(gramm) (dkg, dag) angegeben hat. Ich habe euch die Umrechnung (einfach x10 nehmen) in Klammer dazugeschreiben, denn heute ist das ja eher unüblich, wie ich finde. Und obwohl ich ja Butter als Fett bevorzuge, verwendete meine Oma immer, Immer, IMMER Thea für ihre Kipferl und da das ihr Rezept ist, werde ich es ihr gleichtun und ebenso verhält es sich mit der Wahl der Nüsse, denn Walnüsse machen die Kipferl ganz besonders saftig.
Wenn alle Utensilien und Zutaten bereit liegen und die Arbeitsfläche frisch gewischt und abgetrocknet ist, kann es auch direkt losgehen.
Das Mehl, die geriebenen Nüsse, den Staubzucker und den Vanillezucker einfach auf die Arbeitsfläche leeren und mit einer Teigkarte alles gut vermischen. Dann die kalte Butter in kleinen Stückchen über den Mehlberg verteilen und abbröseln. Abbröseln bedeutet die kalte Butter und die Mehlmischung zügig zwischen den Fingern und Handflächen miteinander zu verreiben bevor zu viel Wärme entsteht. Dadurch bilden sich kleine Brösel.
Zu der Bröselmasse gebt ihr nun die Prise Salz und die 2 Dotter (durch den Verzicht auf das Eiweiß werden die Kipferl so schön mürbe, das Eiweiß könnt ihr für Baiser verwenden, im Kühlschrank bis zu 4 Tage/im Tiefkühlschrank bis zu 12 Monate lagern oder zu Eiweißspritzgalus verarbeiten und damit zB eure Lebkuchen verzieren). Knetet alles zu einer schönen Teigkugel.
Der Teig ist schnell gemacht und muss nun noch 1 Stunde in einem kalten Raum oder notfalls im Kühlschrank rasten.
Nun geht es ans Kipferl formen per Hand. Lasst euch bitte nicht von Kipferlblechen oder ähnlichem ködern. Ja, diese Bleche sind eine enorme Zeitersparnis und Ja, dann sind alle eure Kipferl gleichmäßig geformt, ABER sie werden dadurch gepresst und das macht sie nunmal steinhart und glaubt mir, das bisschen extra Aufwand ist es allemal wert!!! Probiert den direkten Vergleich – er ist enorm.
Nicht vergessen euren Ofen auf 180°Celsius Umluft (200°Celsius Ober- und Unterhitze – nur ein Blech auf einmal) vorzuheizen! Außerdem solltet ihr auch gleich die Staubzuckermischung zum „Walzeln“ (siehe unten) vorbereiten.
Schneidet 1/3 der Teigkugel ab und verstaut den Rest wieder im Kühlschrank. Formt zwei lange und gleichmäßige Teigschlange (2cm Durchmesser) und schneidet diese in ca. 1cm lange Stücke – so werden eure Vanillekipferl gleich dick und groß und backen auch gleichmäßig. Rollt jedes 1cm lange Stück zu einer Mini-Schlange, dünnt die Enden aus in dem ihr diese noch weiter hin und her rollt und bringt diese in eine U-Form. Sollte euer Teig zu sehr kleben (meistens wenn er zu warm wird), streut ein bisschen Staubzucker auf die Arbeitsfläche.
Platziert die Vanillekipferl mit etwas Abstand (die Kipferl werden nicht wirklich größer) auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech. Sobald ein Blech voll ist, kann dieses auch schon ins Rohr. Habt ein Auge auf eure Kipferl, denn sie verbrennen allzu leicht. Die Kipferl sollen nur ein bisschen Farbe bekommen und brauchen ca. 12 Minuten.
Sobald das zweite Backblech befüllt ist, könnt ihr es ebenfalls in euer Backrohr schieben und warten bis die ersten Vanillekipferl fertig sind. Wenn ihr diese aus dem Ofen nehmt, müsst ihr sie auch schon in der Staubzuckermischung vorsichtig „walzeln“ = mehrmals wenden, sodass sie komplett bedeckt sind (siehe unten) und könnt sie dann zum Abkühlen direkt auf eine schöne Servierplatte legen.
Und schon kann fröhlich weitergeformt, gebacken und gewazelt werden bis der ganze Teig aufgebraucht ist.
Zum „Walzeln“ (=Wälzen) benötigt ihr:
- 300g Staubzucker, gesiebt
- 2Pkg Vanillezucker
Vermengt den gesiebten Staubzucker und Vanillezucker in einem großen Teller und walzelt (=wälzt, wendet mehrmals) die heißen Vanillekipferl direkt aus dem Backrohr in der Mischung, denn nur so hält der Zucker auch auf den Kipferl. Sobald diese nämlich abgekühlt sind, ist es zu spät. Passt auf eure Finger auf, denn direkt aus dem Ofen sind die Vanille Kipferl dementsprechend heiß!
Siebt am Schluss noch einen Teil des übrig gebliebenen Vanillezuckers über den Vanillekipferlberg und den Rest für das nächste Mal aufheben.
Oder sollen es doch lieber Vanille-Kokos-Kugeln oder Lebkuchen oder Butterbrote oder 3-Zutaten-Schoko-Cornflakes-Kekse oder Kokosbusserl sein?
Ich wünsch euch gutes Gelingen und noch einen backtastischen Backtag,
Liebes Backdirndl,
das ist meinem Rezept wirklich sehr ähnlich –> siehe hier http://missgliss.wordpress.com/2014/11/17/wie-du-omas-vanillekipferl-mit-kleinen-kniffen-richtig-in-form-bringst/. Also ich finde tatsächlich, dass eine Kipferlmatte nicht unbedingt die Arbeitszeit verkürzt. Dadurch, dass der Teig ja kalt und fest sein soll, ist es nicht so schnell erledigt den Teig in die Matte zu streichen. Das Endergebnis ist super, sie sind alle perfekt gleichmäßig. Meine sind butterzart und mürbe, also hart auf keinen Fall ;-). Ich habe aber auch selbstgeformte gemacht, die waren genauso gut.
Genussreichen Gruss
Claudia
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Liebe Miss Gliss,
Naja, dann bleib ich wohl beim rustikalen selber formen… Meine Küche wird es mir danken, denn die platzt vor lauter Backutensilien eh schon aus allen Nähten! 😀 Außerdem schont es die Geldbörse!
Ich wünsch noch einen backtastischen Backtag,
Dein Backdirndl
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Oh wie toll ich liebe Vanillekipferl, das Rezept klingt super!! Lg
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Ich auch!!! ❤ Ohne Vanillekipferl geht es bei uns zu Weihnachten wirklich gar nicht! 😀
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Dein Blog ist so unheimlich süß gemacht! Da will man einfach alles auf einmal nachmachen 😉
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Hallo ihr 2!
❤ Danke für das liebe Kompliment! ❤
Euer Backdirndl
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